Recht und Gerechtigkeit üben ist dem Herren lieber als Opfer.
– Sprüche 21,3
Seit 1992 ist das Schloss um einen Pachteuro für 100 Jahre an Milan Herzog verpachtet, der das desolate Schloss in Eigenregie restaurierte. Daher kann es wieder besichtigt werden.
1600 war es Schauplatz einer äußerst harten Rekatholisierung der Radkersburger. Verantwortlich dafür war der Seckauer Fürstbischof Martin Brenner (1548-1616), bekannt als „Ketzerhammer“, der bereits bei Amtsantritt 1585 eine erste Visitation durchführte. Im Mai 1600 kam eine überdimensionale Eskorte (siehe Punkt 6) und vertrieb mit aller Härte die Protestanten.
Nach der mehrstündigen Predigt in der Johanniskirche wurden die „unbeugsamen Delinquenten“, also die protestantischen Bürger, auf das Schloss zitiert. Dort mussten sie wegen „Nichteinhaltung der geforderten Rekatholisierung“ Strafzahlungen leisten. Sie mussten sich entscheiden: „Glaube oder Heimat!“ – was hieß: das Land verlassen oder katholisch werden. Viele Männer wählten die Flucht, konnten jedoch nicht ihre Familien mitnehmen. In ihrer Abwesenheit wurden ihre Kinder in „Umerziehungsanstalten“ gesteckt und die Frauen drangsaliert. So wurden viele Familien ins Verderben gestürzt.