4. SCHUTZ – Bastionsbefestigung

Du Gott bist mein Schutz und bei Schild. Auf dein Wort hoffe ich.

Psalm 119,114

Doch die Bürger von Radkersburg sind wehrhaft im Reformationsjahrhundert, sie lassen sich in ihrer Freiheit nicht einschränken, haben sie doch jahrzehntelang dem Erzherzog treu gedient, die Grenze und Stadt, die seit 1582 sogar Reichsstadt[1] ist, gegen die Osmanen erfolgreich beschützt.

„Die Väter erzählen noch immer von der schrecklichen Niederlage 1526 bei Mohács (Ungarn), die viel Leid gebracht hat. Seither ist das Osmanische Reich ganz nah an die Steiermark herangekommen und es bedroht uns ständig. Wir mussten Steuererhöhungen erdulden, unsere Männer noch mehr und länger im Grenzeinsatz tätig sein und trotz der vielen Unwetter und schlechten Ernte alle mitversorgen.“

Es waren Jahre der harten Arbeit, doch auch der großen Veränderungen. Die erste Veränderung brachte der Bau der Bastionsbefestigung durch die Welschen[2] unter Domenico dell’Allio ab 1546 mit sich, wofür man Heerscharen von Ziegelschlagern[3] benötigte, wodurch die Stadt mächtig gewachsen ist.


[1] Diese Ernennung weist auf die militärische Bedeutung für das Römische Reich Deutscher Nation hin.

[2] So nannte man romanische Völker, die Italiener.

[3] Die Menschen, die Ziegel herstellten.